Haupinhalt

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Das Haus Mühlemoos stammt aus dem 17. Jahrhundert. Auffallend ist das, im Vergleich zu den umliegenden Bauernhäusern, schwach geneigte Dach. Ein solches Dach wird Tätschdach genannt.

Die Neigung des Daches hängt vom zur Verfügung stehenden Bedachungsmaterial ab. Am verbreitetsten waren in unserer Gegend die Schindeldächer, wahrscheinlich aus Kostengründen. Aus der Tatsache, dass nach dem Arther Dorfbrand von 1719 eine Vorschrift erlassen wurde, dass die neu gebauten Häuser mit Ziegeln gedeckt werden müssen, kann man schliessen, dass Ziegel damals noch nicht die vorherrschende Bedachung waren.

Schindeln wurden ursprünglich lose auf die Dachkonstruktion gelegt und mit sogenannten Schwarlatten und Schwarsteinen beschwert. Natürlich durfte ein solches Dach nicht zu steil sein, damit die Schindeln nicht herabrutschten. Erst später, als man dazu überging, die Schindeln anzunageln oder mit Ziegeln zu decken, konnte das Dach beliebig steil konstruiert werden. Es ist jedoch nicht so, dass ein Tätschdach automatisch etwas über das Alter des Hauses aussagt. Man findet Tätschdächer auch an Häusern aus dem 19. Jahrhundert.

Die Fassade des Hauses Mühlemoos wurde 1995/96 im Stil des 17. Jahrhunderts wiederhergestellt.
Mühlemoos