Haupinhalt
A28 Alter Pilgerweg
Die Wallfahrt nach Einsiedeln steht im Zusammenhang mit der Verbreitung der Legende über die „göttliche Einweihung“ der Gnadenkapelle, der sogenannten Engelweihe, die erstmals um die Mitte des 12. Jahrhunderts belegt ist. Einsiedeln war auch bedeutender Zwischenhalt für die Jakobspilger, die aus ganz Europa nach Santiago de Compostela in Nordspanien zum Grab des Apostel Jakobus pilgerten. Santiago de Compostela gehörte neben Rom und Jerusalem zu den drei grossen Fernpilgerzentren (peregrinationes maiores). Das Wallfahren ist untrennbar mit der mittelalterlichen Religiosität verbunden. Man kann davon ausgehen, dass alle, die dazu imstande waren, mindestens einmal im Leben eine Pilgerfahrt zu einem ferneren oder nahe gelegenen Heiligtum unternommen haben. Motivation konnte sein, um etwas zu bitten, für etwas zu danken oder um dem verehrten Heiligen nahe zu sein. Daneben spielten sicher auch ausserreligiöse Gründe wie Fernweh und Reiselust eine Rolle. Neben den freiwilligen Pilgern gab es auch solche, denen die Pilgerfahrt zur Busse auferlegt worden war, auch von weltlichen Instanzen. Ab dem Spätmittelalter sind auch Delegationspilger unterwegs, die dafür bezahlt wurden, dass sie stellvertretend für andere die Pilgerfahrt unternahmen.