Haupinhalt
A27 St. Georgshof
Interessant ist, dass die dem See und dem Dorf zugewandten Seiten in Massivbauweise, die beiden anderen Hausseiten in Holzkonstruktion errichtet und verschindelt sind. Durch die Massivbauweise wirkt die Eingangsseite repräsentativer und die Wetterseite des Hauses ist besser geschützt. Die Hauptfassade ist zudem durch eine zentral angelegte doppelläufige Treppe mit darüber liegendem Balkon ausgezeichnet.
Seitlich schliesst sich, verbunden durch eine Brücke, das ehemalige Ökonomiegebäude an, das ebenfalls verputzt ist und der gleichen Bauepoche zuzuschreiben ist.
Der Wohlstand, dessen Zeuge der St. Georgshof ist, entsprang einem für diese Gegend sehr wichtigen Wirtschaftszweig: der Viehzucht. Bis ins 14. Jahrhundert war noch der Ackerbau vorherrschend, aber durch den Eintritt von Luzern (1332) und Zürich (1351) in die Eidgenossenschaft, war den Schwyzern der Weg zu den Märkten in diesen Städten geöffnet worden, wo sie sich mit Getreide eindecken konnten. Im 15. und 16. Jahrhundert setzte sich die, den topographischen und klimatischen Bedingungen viel besser angepasste Graswirtschaft und damit die Viehhaltung durch.
Von grosser wirtschaftlicher Bedeutung war dabei der Viehhandel mit der Lombardei. Bereits im 15. Jahrhundert zogen die Schwyzer regelmässig über den Gotthard, um ihr Vieh auf den Tessiner Märkten zu verkaufen. Italien war lange das einzige Exportland. Erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde auch Vieh nach Frankreich und später nach Deutschland, Österreich, Spanien und Russland geliefert.
Die Familie Bürgi, die Besitzerin des St. Georgshofes, spielte dabei eine wichtige Rolle. Landammann Gottfried Bürgi machte nicht nur zahlreiche Welschlandfahrten – wie die Viehtriebe nach Italien genannt wurden – mit, sondern stellte sein Vieh auch erfolgreich an den Weltausstellungen in Paris (1855/56) und London (1862) aus und konnte damit auch den amerikanischen Markt für die „Brown Swiss“ aus Arth interessieren.